- Beitragseinnahmen steigen auf 270 Millionen Euro
- Demografie im Blick
- Marktüberdurchschnittliche Entwicklung in der Sachversicherung
- Fondsprodukte im Aufwind
Die Öffentliche Oldenburg zeigt sich mit guten Ergebnissen des vergangenen Jahres sehr zufrieden. „Obwohl wir mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen konfrontiert wurden, können wir auf eine sehr stabile und positive Entwicklung zurückblicken“, so Vorstandsvorsitzender Jürgen Müllender. Trotz komplexer Rahmenbedingungen konnte der Regionalversicherer seine Stabilität bewahren und gleichzeitig die hohen Marktanteile weiter ausbauen. Das vergangene Jahr war geprägt von wirtschaftlichen Unsicherheiten, politischen Krisen und sich verändernden Marktbedingungen. Zum Jah-resende gönnte dann die bedrohliche Hochwasserlage im Geschäftsgebiet dem Oldenburger Unternehmen keine Atempause. „Wir sind stolz darauf, dass wir auch in einem zunehmend schwierigeren Umfeld solide und flexibel agieren können“, freut sich Müllender.
Die Oldenburgische Landesbrandkasse (OLBK) und die Öffentliche Lebensversicherungsanstalt Oldenburg haben im vergangenen Jahr ihren erfolgreichen Kurs als regionaler Marktführer fortgesetzt.
Insgesamt stiegen die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen der Öffentlichen Oldenburg in 2023 mit 269,7 Millionen Euro um 1,7 Prozent zum Vorjahresniveau (265,2 Millionen Euro). Zuwächse konnten in der Schaden- und Unfallversicherung erzielt werden. Insbesondere in der OLBK war der Zuwachs stärker als geplant und erreicht damit ein marktüberdurchschnittliches Niveau.
Die Kapitalanlagebestände nahmen um 1,9 Prozent weiter zu und stiegen auf einen Wert von 1,757 Milliarden Euro. Zum positiven Gesamtergebnis haben vor allem die rund 80 eigenen Geschäftsstellen, sowie die Landessparkasse zu Oldenburg und die Sparkasse Wilhelmshaven als verlässliche Partner, beigetragen. Insgesamt betreute die Öffentliche Oldenburg am Jahresende 2023 mit rund 700 Mitarbeitenden in der Oldenburger Direktion und den Geschäftsstellen annähernd eine Million Versicherungsverträge.
Steigende Anforderungen gut gemeistert
Der Regionalversicherer hat seine Rolle als sicherer Anker auch während des Hochwassers zum Jahresende 2023 wahrgenommen. Nachdem die Gefahrenlage zum Jahresbeginn 2024 abgeklungen ist, bleibt der Dank an alle Helferinnen und Helfer, die sich während der Hochwasserlage mit herausragendem Einsatz engagiert haben. Der entstandene Schadenaufwand aus dem Ereignis beträgt für die OLBK vorläufig 0,6 Mio. Euro. „Wir waren auf ein mögliches Worst-Case Szenario gut vorbereitet“, versichert Vorstandsmitglied Ralf Kunze, „durch den Aufbau bilanzieller Sicherheitsmittel und der strategischen Ausrichtung zur weiteren Stärkung der Ertragskraft ist die OLBK stabil genug so ein Großereignis aufzufangen. Dennoch sind wir sehr froh, dass sich die Lage für alle Beteiligten am Anfang des Jahres wieder entspannt hat.“
Die steigenden Anforderungen an die Versicherungsbranche durch externe Faktoren haben die Öffentliche Oldenburg motiviert, sich proaktiv anzupassen und innovative Lösungen zu entwickeln.
Dabei stellten das Unternehmen insbesondere die anhaltend hohe Inflationsrate, das steigende Zinsniveau, notwendige Indexanpassungen und die demografischen Veränderungen vor weitere Herausforderungen. Trotz dieser widrigen Umstände ist es der Öffentlichen Oldenburg gut gelungen, ihre Position als vertrauenswürdiger Partner für ihre Kunden zu stärken und das Neugeschäft weiter auszubauen. Denn im Fokus standen auch im vergangenen Jahr die Bedürfnisse und Anliegen der Kunden. Durch innovative Produkterweiterungen und einem hervorragenden Kundenservice konnten die Kundenbeziehungen weiter gefestigt werden.
Die Ansprechpartner vor Ort im Oldenburger Land und die Nähe zu den Menschen unserer Region ist das was die Öffentliche auszeichnet. Auch mit der Digitalisierung hält das Unternehmen weiterhin am Geschäftsmodell fest, ganz nach dem Motto „Nähe ist die beste Versicherung“. Denn die Geschäftsstrategie der Öffentlichen basiert auf einem Kundenbetreuungsmodell, das jedem Kunden einen festen Betreuungspartner zuordnet. Bedingt durch die enge Verbindung zur Region sind auch wieder die Leistungen, die die Öffentliche Oldenburg Jahr für Jahr erbringt hoch ausgefallen. So beträgt das Schadenvolumen des Geschäftsjahres in der Schadenunfallversicherung 137,5 Millionen Euro. Knapp 87,5 Millionen Euro zahlte der Regionalversicherer für Versicherungsfälle an seine Lebensversicherungskunden aus. Die Kulturstiftung der Öffentlichen Oldenburg hat 2023 wieder das kulturelle Leben der Region finanziell unterstützt.
Müllender blickt optimistisch in die Zukunft: „Ich bin zuversichtlich, dass die Öffentliche weiterhin ihren Erfolgskurs fortsetzten wird, indem sie sich neuen Herausforderungen stellt und Chancen nutzt. Nicht nur um die Position als Marktführer weiterhin aus-zubauen, sondern auch, um ein attraktiver Arbeitgeber für die Region zu bleiben.“ Auch der anstehende Neubau in der Moslestraße zahlt perspektivisch darauf ein, eine modernere Arbeitswelt zu schaffen. Die größten Herausforderungen werden zukünftig der demografische Wandel und der Fachkräftemangel sein, dem aber eine angepasste Personalstrategie entgegenwirkt. Der Fokus liegt dabei auf der Weiterentwicklung und Qualifizierung der eigenen Mitarbeitenden aus dem Unternehmen und weiterhin auf dem Recruiting von jungen, talentierten Menschen, die Lust haben ein Teil des #team_oeffentliche zu werden. In 2023 konnten alle offenen Stellen besetzt werden und rund 20 junge Nachwuchskräfte haben sich für eine Ausbildung bei den Öffentlichen Oldenburg entschieden.
OLBK wächst weiter
Der Schaden- und Unfallversicherer Oldenburgische Landesbrandkasse (OLBK) konnte über alle Sparten ein Beitragswachstum von 14,8 Mio. Euro auf 193,3 Mio. Euro verzeichnen. Die Beitragseinnahme konnte damit marktüberdurchschnittlich auf 8,3 Prozent gesteigert werden. Das Beitragswachstum ist bedingt durch die positive Entwicklung in den Sachversicherungen. Hier konnte ein Beitragswachstum von 14,0 Prozent erzielt werden. Beeinflusst wurde die Beitragseinnahme, neben dem vertrieblichen Erfolg, auch von notwendigen Index- und Summenanpassungen, die ebenfalls das gesamte Marktumfeld betreffen.
Die Beitragsentwicklung in der Hausratversicherung steigerte sich auf 5,4 Prozent (Markt: 4,5 Prozent) marktüberdurchschnittlich. Die Beitragseinnahme in der Wohngebäudeversicherung entwickelte sich mit 14,0 Prozent (Markt: 14,8 Prozent) in etwa auf dem Marktniveau. Neben der positiven Entwicklung in den privaten Sachversicherungen, konnte die OLBK ebenfalls einen hohen Zuwachs von 14,8 Prozent im gewerblichen Segment erzielen.
Bei den HUK-Versicherungen (Haftpflicht, Unfall, Kraftfahrt) sind die Beitragseinnah-men mit 89,5 Mio. Euro (+2,3%) gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Eine besonders erfreuliche Entwicklung zeigt sich in der Kraftfahrtversicherung. Nach einem verbesserten Saldo im Jahreswechselgeschäft 2022/2023 führte der unterjährige Erfolg zu einem Bestandswachstum. Die Beitragseinnahmen stiegen um 2,6 Prozent und sind damit höher als ursprünglich erwartet. Auch in der Sparte Haftpflicht wurde ein Beitragsplus von 1,8 Prozent erreicht. Die beratungsintensive Unfallversicherung weist im vergangenen Geschäftsjahr mit +1,3 Prozent, in einem stagnierenden Marktumfeld, wiederholt eine positive Entwicklung auf.
Über alle Versicherungssparten der OLBK summiert sich der Bruttoschadenaufwand auf 137,5 Millionen Euro. In der Autoversicherung führen inflationsbedingt gestiegene Reparatur- und Mietwagenkosten zu einem erhöhten durchschnittlichen Schadenaufwand. Positiv dagegen schlägt die gesunkene Belastung durch Sturmschäden sowie durch Feuer-Großschäden zu Buche.
Aufgrund der genannten Entwicklungen sinkt die Schadenquote in 2023 im Ergebnis auf rund 72 Prozent (Vorjahr: 81 Prozent).
Die kombinierte Schaden- und Kostenquote (brutto nach Abwicklung) liegt mit 88 Pro-zent erneut unter der 100-Prozent-Marke und damit deutlich unter der Erwartung des Gesamtmarktes von 99 Prozent.
Der Kapitalanlagebestand ist um 12,9 Mio. Euro auf 448,3 Mio. Euro gestiegen. Es wird ein Kapitalanlageergebnis von 11,3 Mio. Euro erreicht. Die Nettoverzinsung beträgt ca. 2,6 Prozent. Die guten Ergebnisse in der Versicherungstechnik bleiben für die Öffentliche Oldenburg von entscheidender Bedeutung.
Lebensversicherung: Fondsprodukte im Aufschwung
Die gebuchten Bruttobeiträge sinken zum Jahresende um 11,8 Prozent auf 76,5 Mio. Euro. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind insbesondere volatile Einmalbeiträ-ge. Die laufenden Beiträge entwickelten sich mit 69,1 Prozent in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Der leichte Rückgang ist auf geringere Riesterbeiträge sowie dem kontinuierlichen Rückgang im Bereich der klassischen, kapitalbildenden Lebensversicherung begründet. Dagegen deutlich gestiegen sind die laufenden Beiträge bei den Fondsprodukten (+ 18,1 Prozent). Hier profitieren die Kunden exklusiv vom internen Kapitalanlagemanagement im „Altersvorsorgefonds“ und „Altersvorsorgefonds plus“ mit guten Renditechancen und niedrigen Kosten.
Aus diesem Grund wurde das Produktportfolio um ein modernes Absicherungskonzept „KidsInvest“ für Kinder erweitert. Dabei geht es um einen soliden finanziellen Start für die Kleinen von heute.
Vor allem bei jungen Familien ist die Nachfrage nach Flexibilität heutzutage groß, sodass die Rahmenbedingungen individuell angepasst werden können. Auch Nachhaltigkeit spielt bei der Produktentwicklung für die Öffentliche eine wesentliche Rolle, so berichtet Vorstandsmitglied Kerstin Garbe: „unsere Kapitalanlagen von KidsInvest sind an strenge ökologische und soziale Kriterien geknüpft. Dies berücksichtigen wir sowohl in der Anspar- als auch in der Rentenphase. Auf diese Weise ermöglichen wir den Kun-den, das Geld nur in vertretbare Anlagen zu investieren.“
Die Einmalbeitragseinnahme ist mit 7,4 Mio. Euro deutlich rückläufig ausgefallen (- 56,8 Prozent). Auch im gesamten Markt war die negative Entwicklung spürbar (- 13,1 Prozent). Ursache dafür ist die Zinsentwicklung, wodurch auch alternative Sparprodukte wieder beliebter werden.
Mit dem vertrieblichen Ergebnis bei der Öffentlichen Lebensversicherungsanstalt Oldenburg zeigte sich Müllender zufrieden. Das Neugeschäftsergebnis liegt bei 116,1 Mio. Euro Beitragssumme. Davon lassen sich erneut etwa 45 Prozent auf die betriebliche Altersversorgung zurückführen. An diesem Erfolg haben die beiden Sparkassen der Region mit rund 45 Prozent einen großen Anteil geleistet. Der Bestand an Lebensversicherungsverträgen der Öffentlichen Leben erreicht mit einer Anzahl von 120.651 annähernd das Vorjahresniveau (-0,7 Prozent). Gemessen an der Versicherungssumme verbleibt der Bestand mit 4,303 Milliarden Euro ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres (4,306 Milliarden Euro).
Erfreulich ist die niedrige Stornoquote von 2,7 Prozent, die damit weiterhin unter dem Marktdurchschnitt liegt. „Es zeigt uns insbesondere die starke Kundenbindung, aber auch das Vertrauen unserer Kunden im Bereich der Altersversorgung, was vor allem bei einer stark angepassten Inflation nicht selbstverständlich ist“, so Garbe.
Die Öffentliche Leben verwaltet insgesamt 1,309 Milliarden Euro an Kundengeldern, dies bedeutet einen Zuwachs von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Kapitalanlageergebnis wird mit 26,0 Mio. Euro ausgewiesen.
Die Öffentliche Oldenburg:
Mit knapp einer Million Versicherungsverträgen ist die Öffentliche Oldenburg mit einem umfassenden Angebot an Schaden- und Personenversicherungen der Markführer im Oldenburger Land. Träger sind der Niedersächsische Sparkassen- und Giroverband, die Landschaftliche Brandkasse Hannover und das Land Niedersachsen. Geschäftsgebiet ist das ehemalige Land Oldenburg. Rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für das regionale Unternehmen tätig, darunter rund 80 selbstständige Handelsvertreter und ihre Mitarbeiter. Gemeinsam mit dem zweiten Vertriebspartner, den Sparkassen, bilden sie ein flächendeckendes Servicenetz. Nicht nur als Versicherer und Arbeitgeber, auch als Sponsor zahlreicher Projekte im sportlichen, kulturellen und sozialen Bereich engagiert sich die Öffentliche Oldenburg für die Menschen in ihrer Region. Mehr Informationen: www.öffentlicheoldenburg.de