EU-Grünbuch Finanzdienstleistungen für Privatkunden

18.03.2016

Der Verband öffentlicher Versicherer begrüßt die Konsultation der Europäischen Kommission zu Schlüsselaspekten der Vertiefung des Europäischen Binnenmarktes im Finanzdienstleistungsbereich.

Als zweitgrößter Anbieter im deutschen Erstversicherungsmarkt sehen sich die in ihren Regionen fest verankerten öffentlichen Versicherer im Interesse eines stabilen europäischen Versicherungssektors dem konstruktiven Dialog mit dem nationalen wie europäischen Gesetzgeber verpflichtet.

Wie unten im Einzelnen ausgeführt, vertreten die öffentlichen Versicherer die folgenden Positionen:

1. Verbraucher wünschen starke und stabile regionale Marken. Diese dürfen durch Maßnahmen politischer oder legislativer Natur nicht gefährdet werden.

2. Verschiedene wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen in den Mitgliedsstaaten führen zu unterschiedlichen Versicherungslösungen für den Verbraucher. Die Vereinheitlichung von Produkten und deren grenzüberschreitender Absatz wären nur durch die Schaffung harmonisierter Regeln in den Bereichen Steuer-, Vertrags-, Haftungs- und Schadenersatzrecht sowie in der Sozialgesetzgebung möglich. Vereinheitlichte Produkte ohne entsprechende Harmonisierung würden dazu führen, dass die Produktgestaltung die konkreten Absicherungsbedürfnisse der Verbraucher nicht mehr adäquat berücksichtigen könnte und würden zudem vielfach in Preissteigerungen resultieren. Dies sollte im Interesse der Verbraucher wie der Anbieter verhindert werden.

3. Bei der zu unterstützenden Förderung angemessener Transparenz für Verbraucher ist zu berücksichtigen, dass Preise oftmals nicht oder nur eingeschränkt und allenfalls bei in jeder Hinsicht identischen Leistungen vergleichbar sind.

4. Chancen der Digitalisierung zu fördern bedeutet u. a. auch

a. Schutz des Verbrauchers durch Schaffung vergleichbarer regulatorischer und aufsichtsrechtlicher Anforderungen für alle Marktteilnehmer unter Wahrung der besonderen Anforderungen der Vertriebswege sowie
b. Erhalt der Pluralität der Vertriebswege.

Der Verband öffentlicher Versicherer wird den weiteren legislativen und politischen Prozess im Kontext des Grünbuchs eng verfolgen und steht den europäischen Institutionen mit seiner Expertise jederzeit als Gesprächspartner zur Verfügung.

Ansprechpartner

Dr. Christian Schwirten
Leiter der Abteilung Politische Interessenvertretung und des EU-Verbindungsbüros

T+49 (30) 22 60 549-22
Echristian.schwirten@voevers.de

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Ausführliche Stellungnahme (PDF)

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